Ausgangspunkt des Entwurfes war der Mensch, der in diesem Haus gepflegt wird; der Mensch, der in diesem Gebäude arbeitet, als Arzt, in der Pflege, in den medizinisch-technischen Einrichtungen und in der Verwaltung. Dabei soll alles vermieden werden, was durch das Gebaute Zwänge auferlegt. Der Entwurf ist so angelegt, daß er sich neuen Erkenntnissen, die im Laufe der Planungs- und Bauzeit gewonnen werden, anpassen kann.
Bedacht werden muß außerdem die besondere Charakteristik dieses Ortes. Der Bau darf nicht austauschbar, versetzbar erscheinen. Bauen für kranke Mitmenschen stellt hohe Anforderungen, sind die Patienten doch psychisch und somatisch besonderen Lebensumständen ausgesetzt. Ihre Lebenswirklichkeit erfährt durch die Krankheit eine unerwünschte Veränderung, ihr Befinden soll sich durch die medizinischen Leistungen möglichst rasch wieder verbessern. Dazu bedarf es primär sozialer, psychischer und medizinischer Hilfe. Sekundär wird hierfür Raum und Technik benötigt. Raum als schützende Hülle für den Kranken wie für den Helfer und Technik als Mittel im Dienst der Aufgabe. Damit die Patienten möglichst nahe ihrer Lebenswirklichkeit bleiben, sind Räume nach ihren Bedürfnissen auszurichten. Sie sollen den Revitalisierungsprozeß unterstützen und dürfen nicht pathogen wirken.
In besonderer Weise haben die Räume und die Technik den im Krankenhaus arbeitenden Mitmenschen ihre Aufgabe zu erleichtern. Deshalb ist dieses Haus funktional und ästhetisch nicht als medizinisch-technischer Apparat konzipiert. Im Mittelpunkt stehen der helfende und der hilfsbedürftige Mensch.
Der Architekturraum soll ein Therapiefaktor werden. Mit dieser Prämisse wird verdeutlicht, daß jede Raumzelle sich aus ihrem Inneren entwickelt und Teil eines Ganzen wird. Die Form des Gebäudes resultiert also überwiegend aus dem Inhalt der Aufgabe und aus den Bedingungen des Bauplatzes; die Erscheinung der Form hat Vertrautheit zu signalisieren.