Klinik für Anästhesiologie und
interdisziplinäre Intensivmedizin

Die Aufgabe der Ärzte der Klinik ist die Durchführung von Betäubungsverfahren jeglicher Art bei allen Patienten, denen ein operativer Eingriff bevorsteht. Die Anästhesisten beraten die Patienten bei der Auswahl der Betäubungsverfahren, klären sie über Vorbereitung, Durchführung sowie Nachsorge auf und beantworten dann noch  offene Fragen. Unmittelbar nach der Operation werden die Patienten im Aufwachraum ebenfalls von Fachschwestern bzw. -pflegern für Anästhesie betreut.

Im Bereich der interdisziplinären Intensivstation (10 Betten) werden Patienten mit schweren und schwersten Krankheitsbildern aus dem allgemeinchirurgischen, visceral- und gefäßchirurgischen, unfallchirurgischen und orthopädischen, internistischen sowie neurologischen Bereich einer intensiven Überwachung und Behandlung unterzogen. Eine rasche und effiziente Behandlung dieser Patienten steht im Vordergrund und dafür werden alle notwendigen Mittel eingesetzt.

Der Chefarzt der Klinik verfügt über die Weiterbildungsbefugnis  im Gebiet Anästhesiologie über 4 Jahre und für die Anästhesiologische Intensivmedizin in einem Umfang von 12 Monaten.

Anästhesiologie

Im Fachbereich Anästhesie werden Allgemeinanästhesien, Leitungs- sowie Regionalanästhesien für alle operativen Fächer durchgeführt. Die Anzahl der jährlich durchgeführten Anästhesien beträgt ca. 4500. In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachkollegen kommen dabei die verschiedensten Narkoseformen zum Einsatz:

  • intravenöse (Mono-) Anästhesie
  • Maskennarkose und Larynxmaskennarkose (Narkosemaske wird am Kehlkopf angelegt)
  • Intubationsnarkose
  • Spinalanästhesie (Betäubung der unteren Körperhälfte durch Lokalanästhetikagaben in den Wirbelkanal im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule) einschließlich der speziellen „Sattelblockanästhesie“ (= tiefe Spinalanästhesie mit Lähmung nur im After-Damm-Geschlechtsbereich)
  • Periduralanästhesie (ebenfalls Form der rückenmarksnahen Regionalanästhesie mit Lokalanästhetikagabe in den Periduralraum im Bereich der Brustwirbelsäule -thorakale PDA- oder im Bereich der Lendenwirbelsäule -lumbale PDA)
  • Peridural- und Spinalanästhesie können auch als Katheterverfahren mit kontinuierlicher Lokalanästhetikagabe zur postoperativen Schmerzausschaltung angewendet werden.
  • Anästhesie des Schulter- und Armbereiches (Plexusblockaden) durch Lokalanästhetikaeinspritzung in die Achselhöhle (subaxillär), unterhalb des Schlüsselbeines (infraklavikulär) oder seitlich am Hals zwischen zwei Muskeln (interskalenär)
  • Anästhesie im Bein- und Fußbereich (Ischiadikusblockade und Blockade einzelner Nerven für Operationen am Fuß)

Im Aufklärungsgespräch werden Sie persönlich über die Möglichkeiten der Schmerzausschaltung bei der für Sie bevorstehenden Operation informiert und es wird gemeinsam über das für Sie geeignetste Anästhesieverfahren beraten und entschieden. Die Aufklärung bei geplanten Operationen muss mindestens 24 Stunden vor dem Eingriff erfolgen.

Zur Überwachung und Aufzeichnung der Vitalfunktionen während der Anästhesie und auch im Aufwachraum (7 Betten) stehen modernste Monitoringgeräte und bei Bedarf auch Zusatzverfahren zur Blutdruckmessung, zur Messung der Narkosetiefe, zur Erkennung des Relaxationsgrades (Stärke der Muskelerschlaffung) sowie zur Schmerztherapie zur Verfügung.

Um postoperative Schmerzen gar nicht erst aufkommen zu lassen, wird bei den meisten Patienten bereits im Aufwachraum mit einer wirksamen Schmerztherapie begonnen. Diese Therapie kann mit einer Schmerzpumpe (Perfusor) kontinuierlich systemisch, bei Bedarf „stoßweise“ durch den Patienten selbst (d.h. patientenkontrolliert = PCA) oder kontinuierlich über einen liegenden Peridural-, Spinal- oder peripheren Nervenkatheter erfolgen.

Interdisziplinäre Intensivstation

Die interdisziplinäre Intensivstation verfügt über 10 Betten und überwacht und behandelt außer den Patienten, die nach einer mittleren oder größeren Operation hier zur Aufnahme kommen, auch die schwerstkranken Patienten mit internistischen oder neurologischen Krankheitsbildern.

 Zur besonders intensiven Überwachung und Therapie der Herz-Kreislauf-, Lungen-, Nieren- und Stoffwechselfunktionen stehen u.a. 5 Beatmungsbetten zur invasiven und noninvasiven Beatmung und modernste Monitoringgeräte zur Aufzeichnung der Vitalfunktionen (z.B. Blutdruckmessung und Herzminutenvolumenmessung) zur Verfügung. Ein eigenes Notfalllabor stellt alle Daten für eine schnelle Diagnostik bereit.

Weiterhin ist unser Personal auch in Zusammenarbeit mit den Kollegen anderer Fachdisziplinen unseres Krankenhauses sehr gut zur Durchführung von Notfall-Gastroskopien, Notfall-Bronchoskopien, Nierenersatzverfahren (z.B. Hämodialyse) und zur Schaffung von zentralvenösen Zugängen ausgebildet. Dies gilt ebenfalls für die kurzzeitige externe Herzschrittmachertherapie wie auch für die Elektroschockbehandlung bei Herzrhythmusstörungen (Kardioversion).
Patienten, die sich auf normalem Wege nicht ausreichend ernähren können, dürfen oder wollen, erhalten eine teilweise oder vollständige künstliche (parenterale) Ernährung über einen zentralen Venenkatheter. Unabhängig davon ist in den letzten Jahren besonders nach Operationen wieder ein frühzeitiger normaler (enteraler) Kostaufbau propagiert worden, den auch wir anwenden.

Zur postoperativen Schmerzbehandlung werden moderne Formen der Schmerztherapie und der Analgosedierung (Schmerzstillung + Beruhigung) eingesetzt.

Ansprechpartner

Dr. med. Frank-Günter Mewes

Chefarzt

FA für Anästhesiologie
FW Spezielle Anästhesiologische Intensivmedizin

Frau Dominique Kraus

Sekretariat

Weiterbildungsbefugnisse

  • Basisweiterbildung (Common Trunk)
    im Verbund der drei chirurgischen Kliniken
    24 Monate (komplett)
  • Facharztkompetenz Anästhesiologie
    48 Monate
  • Zusatz-Weiterbildung Anästhesiologische Intensivmedizi
    12 Monate